Jagd auf Edward Snowden – Die Rückkehr des hässlichen Amerikaners ist ein sehr interessanter Artikel auf den NachDenkSeiten. Darin stellt Jens Berger die Überlegung an: Was wäre eigentlich wenn Edward Snowden ein Mitarbeiter des chinesischen Geheimdienstes namens “Aidéhuá Xuě” wäre, der die ganzen Ausmaße der digitalen Schnüffel- und Hackeraktivitäten des chinesischen Geheimdienstes enthüllt hätte?
Stellen wir uns nun vor, Aidéhuá Xuě habe fluchtartig das Land verlassen und sei auf der Suche nach einem Land, das ihm politisches Asyl gewährt. Wahrscheinlich wäre in diesem Fall bereits ein geheimer Firmenjet der CIA unterwegs, um Aidéhuá Xuě schnellstmöglich in die USA zu holen, wo er von Kongressabgeordneten und Senatoren als Held der Freiheit gefeiert würde. Die Wünsche Chinas oder beteiligter Drittstaaten wären in diesem Falle keinen US-Cent wert.
Berger kommt in diesem amüsanten wie zugleich verstörenden Gedankenspiel zu dem Schluss:
Die USA leben in einer geistigen Parallelwelt, in der allgemein gültige Regeln für alle, nur nicht für die USA selbst gelten. Dies war (nicht erst) zu Zeiten George W. Bushs durchaus bekannt. Obama hat es geschafft, die Weltöffentlichkeit jahrelang mit wohlfeilen Sonntagsreden einzulullen und hinters Licht zu führen. Doch der Fall Snowden zeigt, dass Bush und Obama mehr gemein haben, als wir es uns eingestehen wollten. Der hässliche Amerikaner ist wieder da und er versucht schon wieder, die Welt nach seiner Pfeife tanzen zu lassen. Hoffen wir für Edward Snowden, dass die USA damit nicht durchkommen.
Kleine Randnotiz: Ich hab mir mal die Tags der Seite angeschaut und war etwas erstaunt über
“Finanzkrise, Meinungsmache, Manipulation, SPD, Interessenverflechtungen, Kapitalmarkt, Bertelsmann, Privatisierung, Wirtschaftspolitik, Konjunktur”
Was bitteschön haben denn der Kapitalmarkt, die SPD oder gar Bertelsmann mit Edward Snowden zu tun?